Los ging’s morgens um 05:56 Uhr in Hannover Hbf. Ja, viel zu früh aber gut, Kaffee hilft. Der IC 242 stand pünktlich bereit, Sparpreis Europa bis Almelo in der Tasche. Eigentlich sollte der Zug auch in Hengelo halten, aber genau an dem Tag wurde zwischen Hengelo und Enschede gebaut. Also kein Halt dort. Na gut, dann eben Almelo. Für den niederländischen Abschnitt hatten wir das NS Flex Weekend Vrij also ab der Grenze freie Fahrt.
In Hannover rollten wir pünktlich los, und ich dachte schon: läuft. Aber natürlich nicht lange. In Bünde (Westf.) kam die erste Durchsage der 1. Klasse-Wagen hatte eine Flachstelle. Super. Also Stillstand, Techniker, Warten. Nach über 60 Minuten ging’s weiter.
In Rheine dann die nächste Botschaft: „Das NS International-Personal fehlt.“ Ich hätte lachen können. Oder weinen. Jedenfalls fuhren wir trotzdem weiter irgendwie mit Notbesatzung und kamen am Ende mit +73 Minuten in Amsterdam Centraal an.

Schnell raus, was zu essen und trinken geholt (nach so einer Fahrt braucht man das) und gleich noch die Fahrgastrechte eingereicht. Immerhin: Für das gekaufte Essen gab’s später fünf Euro zurück ein kleiner Trost, aber hey, besser als nix. Eigentlich wollten wir noch in die NS Lounge, aber das war zeitlich nicht mehr drin. Also direkt weiter zum IC 2932 nach Enkhuizen, der uns ans Wasser bringen sollte.

In Enkhuizen wartete schon das Schiff Bep Clasius, das uns über das IJsselmeer nach Stavoren gebracht hat. War übrigens richtig schön ein bisschen Seeluft nach all dem Bahnchaos. In Stavoren dann weiter mit dem Stoptrain von Arriva, einem Stadler Wink, bis Leeuwarden. Dort nochmal umgestiegen wieder ein Wink diesmal als RE nach Groningen.

Nach einer Stunde Aufenthalt (kurzer Spaziergang, paar Besorgungen, bisschen durchgeatmet) ging’s mit einem GTW von Arriva weiter nach Bad Nieuweschans. Dort war dann aber Schluss. Die neue Emsbrücke ist immer noch nicht fertig, also Bus 820 nach Leer.

Kleine Randnotiz: Während wir im Bus saßen, war die Emsbrücke gerade geöffnet Timing deluxe. In Leer wurde es dann nochmal stressig, weil unser Bus natürlich wegen der Brücke verspätet war. Wir haben’s aber noch so gerade in den IC 2437 nach Bremen geschafft. Von dort dann mit dem RE 8 zurück nach Hannover.
Und ja am Ende waren wir wieder da, ein bisschen müde, leicht genervt, aber ehrlich gesagt auch irgendwie zufrieden. So eine Tour quer durch Deutschland und die Niederlande, mit Zug, Schiff, Bus und allem drum und dran das ist schon irgendwie Bahnfahren, wie’s leibt und lebt. Nicht perfekt, aber echt.
💡 Info-Kasten: Fahrgastrechte & kleine Entschädigungen
Wenn euer Zug mehr als 60 Minuten Verspätung hat, könnt ihr euch 25 % des Fahrpreises erstatten lassen, ab 120 Minuten sogar 50 %.
Und falls ihr euch unterwegs etwas zu essen oder trinken holen musstet, weil die Fahrt sich ewig gezogen hat bis zu 5 Euro für Snacks oder Getränke gibt’s ebenfalls zurück.
Wichtig: Belege aufheben! Die müsst ihr zusammen mit dem Fahrgastrechte-Formular oder über euer Bahn-Konto einreichen.


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